Was macht ein Fachinformatiker?
Aktualisiert am 02.10.2024
Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker sind Fachkräfte, die sich mit ganz bestimmten Aufgabenbereichen innerhalb der Informatik beschäftigen. Die Bezeichnung ist in Deutschland geschützt, verlangt also eine entsprechende Ausbildung. Diese umfasst in der Regel drei volle Jahre und wird dual absolviert, sprich in der Berufsschule und parallel im Betrieb. Mit Vorliegen eines Abiturs oder Fachabiturs kann die Ausbildungszeit eventuell verkürzt werden.
Verlassen sollte man sich darauf aber nicht: Denn in der Praxis hat sich gezeigt, dass viele Betriebe sogar bei ihren Azubis eine Hochschulreife voraussetzen! Was man als Fachinformatiker so macht, welche Schwerpunkte man legen kann und wie die Aussichten bei der Jobsuche zum Fachinformatiker liegen, erklären wir hier im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind die Voraussetzungen als Fachinformatiker?
- Was sind die Aufgaben als Fachinformatiker?
- Systemintegration oder Anwendungsentwicklung? Ein Beruf, zwei Schwerpunkte
Was sind die Voraussetzungen als Fachinformatiker?
Auf der Suche nach einem Fachinformatiker Ausbildungsplatz? Es gibt ein paar Basics, ohne die es in keinem Beruf geht. Diese sogenannten „soft skills“ oder ganz altmodisch noch „Sekundärtugenden“ genannt, sollen an dieser Stelle daher nicht weiter erwähnt werden – denn eine gewisse Zuverlässigkeit, Motivation und Kollegialität setzen wohl die allermeisten als selbstverständlich voraus. Betriebe wie auch Bewerberinnen und Bewerber.
Doch darüber hinaus gibt es Eigenschaften und Interessen, die eigentlich als alternativlos gelten müssten. Der Vollständigkeit halber sollen sie trotzdem einmal kurz aufgezählt werden: Ja, ein gewisses Faible für alles, was mit Technik und Computern zu tun hat, gehört hier einfach dazu. Oder anders gesagt: Wer schon an kleinsten technischen Problemen verzweifelt, der dürfte in einem Fachinformatiker Job nicht glücklich werden. Der Wunsch, den Dingen auf den Grund zu gehen, Lösungen zu finden – das ist ein elementarer Bestandteil des Berufs. Und eine ausgeprägte Affinität zu Computern und technischen Geräten sowie Systemen im Allgemeinen, kann selbstredend auch nicht schaden. Wer dann noch gut rechnen kann, zudem im Englischen fit ist und sich vielleicht bereits in der Schule im Fach Informatik hervorragend geschlagen hat, könnte als Fachinformatiker später gut aufgehoben sein.
Ordentlich bezahlt wird der Job übrigens ebenfalls: Während Fachinformatiker Azubis zunächst eine übliche Ausbildungsvergütung erhalten, die für einen eigenen Haushalt meist kaum ausreichen dürfte, kann sich das Gehalt im weiteren Berufsleben durchaus sehen lassen. Natürlich gibt es auch hier eine Spanne, die sich je nach Betrieb, Bundesland und Branche splittet. Zum Beispiel zahlt die Industrie in der Regel besser als das Handwerk, in Behörden existieren wiederum eigene Tarifverträge.
Was sind die Aufgaben als Fachinformatiker?
Soweit die Basics – nun folgt der spezifische Part: Denn Fachinformatiker ist nicht gleich Fachinformatiker. Schon während der Ausbildung entscheidet man sich für einen von zwei Schwerpunkten, die zwar ähnliche Grundlagen haben, aber in der beruflichen Praxis doch auch einige grundlegende Unterschiede. Allerdings, so viel vorab: Im späteren Berufsleben gibt es dann nochmal unzählige Spezialisierungen, Qualifikationen und Weiterbildungen – ein Blick in die Jobsuche für Fachinformatiker offenbart Stellen am IT-Service Desk, im IT-Support, für IT-Infrastruktursysteme, für Netzwerk, als IT-Consultant und vieles mehr.
Systemintegration oder Anwendungsentwicklung? Ein Beruf, zwei Schwerpunkte
Konkret gibt es Fachinformatiker für Systemintegration und Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. In der Systemintegration ist man für das Planen und Einrichten von IT-Systemen zuständig – ein typisches Beispiel: Die IT-Fachkraft, die beispielsweise vom Internet-Provider vorbeigeschickt wird, wenn etwas am Hausanschluss nicht funktioniert. Mindestens ebenso häufig arbeiten Fachinformatiker für Systemintegration natürlich auch beim Arbeitgeber direkt: Also in größeren Firmen und Betrieben oder in öffentlichen Behörden, wo sie für die Aufrechterhaltung, Implementierung und gegebenenfalls Lösung von Problemen innerhalb der eigenen IT-Systeme verantwortlich sind.
Im Schwerpunkt Systemintegration hat man demnach täglich mit Anwendern zu tun, die fachlich womöglich auf einem anderen Stand sind. Wer in diesem Job glücklich werden möchte, sollte daher den Kontakt zu seinen Mitmenschen mögen. Eine ausgeprägte Kundenorientierung ist Pflicht, Überheblichkeit hingegen fehl am Platz (klar).
Jobs für Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung eignen sich bestens für Tüftlerinnen und Tüftler, die selbst (Software-) Anwendungen entwickeln bzw. weiterentwickeln möchten. Diese Tätigkeit legt also einen stärkeren Schwerpunkt auf die Programmierung. Dabei geht es hier meist um recht konkrete Anforderungen, die man als Fachinformatiker umzusetzen hat:
Die Analyse von Problemen und Fehlern, das Testen und Prüfen neuer Software oder Anwendungen im eigenen Betrieb sowie die genannte (Weiter-) Entwicklung bestehender Programme und Anwendungen speziell für den Kunden bzw. für den Arbeitgeber. Dabei müssen Fachinformatiker beider Fachrichtungen nicht nur technisch versiert und analytisch kühl bleiben, sondern dürfen und sollen auch ihr Potential zur kreativen Problemlösung unter Beweis stellen.